Den Präsenzunterricht in Schulen aufrecht zu erhalten ist aktuell bundesweit ein umstrittenes Ziel. Um eine Verbreitung des Coronavirus unter den Schülerinnen und Schülern zu vermeiden, kommt dort bereits eine Vielzahl von Maßnahmen zur Anwendung. In der ehemals durch das Virus stark betroffenen Gemeinde Kupferzell startete nun ein Testprojekt von ebm-papst und der Firma Sauter Heizungstechnik, bei dem die Luftqualität in einem Klassenraum der Johann-Friedrich-Mayer-Schule digital gemessen, überwacht und die Innenraumluft schlussendlich gereinigt wird.
Martin Schulz, Vertriebsleiter des regional ansässigen Technologieführers ebm-papst, und Martin Sauter von der örtlichen Installationsfirma Sauter verantworten das Projekt. Dafür greifen sie zunächst auf Sensorik des Digitalisierungs-Start-Ups ebm-papst neo zurück. ebm-papst neo aus Dortmund bietet verschiedene Produkte, Hardware, Software und Dienstleistungen u.a. zum Thema Qualität der Innenraumluft, deren Bedeutung seit dem Ausbruch von COVID-19 stetig wächst. Das Start-Up beschäftigt 20 Mitarbeiter und schafft durch Digitalisierung neue Geschäftsfelder.
Die eingesetzten Luftqualitätssensoren messen die Temperatur, Luftfeuchte, den CO2-, TVOC- und Feinstaub-Gehalt im Klassenzimmer. ebm-papst neo entwickelte mit internationalen Partnern nicht nur die Sensoren, sondern auch die dahinter liegende Cloudlösung. Die gemessenen Daten werden via WLAN in die Cloud übermittelt und dort aufbereitet. So kann der Lehrer vor Ort jederzeit die aktuellen und historischen Daten online nachschauen. Dadurch werden die Effekte der einzelnen Maßnahmen wie regelmäßiges Lüften oder Reduktion der anwesenden Personen direkt sichtbar. LEDs am Sensor signalisieren auch unmittelbar, ob die Werte in Ordnung, erhöht sind oder über dem Grenzwert liegen. Gleichzeitig ist ein Luftreiniger mit Technologie des Ventilatoren- und Antriebherstellers im Einsatz. „Wir möchten herausfinden, wie Lehrer und Schüler den alltäglichen Einsatz des Luftreinigers erleben und wie er sich im Zusammenspiel mit der Luftqualitätsmessung auf den Wohlfühlfaktor im Klassenzimmer auswirkt“, erklärt Martin Schulz.
Die baden-württembergische Gemeinde Kupferzell war im März besonders stark durch das Coronavirus betroffen. Wenig später startete das Robert Koch-Institut seine Antikörperstudie mit dem Namen „Corona Monitoring lokal“. Das Ergebnis zeigte eine hohe Dunkelziffer im Bereich der registrierten Infektionen. Aufgrund dieser Erfahrung stehen die Zeichen in Kupferzell nun ganz auf Prävention. Die Schulleitung und die Kommune begrüßen daher das Projekt von ebm-papst. Christoph Spieles, Bürgermeister von Kupferzell, appelliert: „Hier ist auch die Politik gefordert gezielte Förderungen auf den Weg zu bringen, um Kommunen solche Anschaffungen zur Überwachung und Verbesserung der Innenraumluft zu ermöglichen“.