Mehr als 2000 Teilnehmer haben sich am Samstag und Sonntag von Niedernhall aus auf die Strecken des ebm‑papst Marathons begeben. Nach zwei Jahren Zwangspause wegen der Corona-Pandemie war den Läufern die Freude darüber, dass sie wieder in der großen Gemeinschaft durch das Kochertal laufen durften, deutlich anzusehen. „Wir sind froh, dass die Veranstaltung wieder stattfinden konnte. Es war überall eine positive Stimmung zu spüren“, sagte Hauke Hannig, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation von ebm‑papst. „Zwar hatten wir etwas weniger Teilnehmer als vor Corona. Aber das war bei vielen Laufveranstaltungen der Fall. Wir sind zufrieden.“ Und so war es eine rundum gelungene Jubiläumsveranstaltung.

Was hätte besser passen können, als dass mit Kay-Uwe Müller der Seriensieger auch bei der 25. Auflage ganz oben auf dem Siegertreppchen des Marathons stand. Es war sein sechster Sieg über die 42,2 Kilometer, außerdem gewann er einmal den Duo-Marathon und einmal den Halbmarathon. „Ich muss sagen, mir hat die Strecke im Vergleich zu 2019 besser gefallen“, meinte Müller. „Es sind nun zwar ein paar Höhenmeter mehr, aber das liegt mir.“ In zwei Wochen will er dann seinen Titel bei der baden-württembergischen Halbmarathon-Meisterschaft beim Einstein-Lauf in Ulm in seiner Altersklasse verteidigen. Dort wird er wieder auf einige Teilnehmer des ebm‑papst Marathons treffen.  

Auf Florian Röser (TV Konstanz) beispielsweise, der den Halbmarathon in 1:07,34 Stunden gewann und mit großem Vorsprung ins Ziel lief. Er rechnet sich gar einen vorderen Platz bei der deutschen Meisterschaft aus, die ebenfalls in Ulm stattfindet: „Letztes Mal war ich Sechster, vielleicht kann ich mich sogar noch etwas verbessern.“ Auf den Plätzen zwei und drei folgten Florian Dinse (TSG Schwäbisch Hall, 1:16,07 Stunden) und Moritz Bickel (1:16,08 Stunden) aus Eberstadt. Die beiden Triathleten waren beinahe gleichauf ins Ziel gekommen. „Ich wollte am Nachmittag noch aufs Rad“, meinte Bickel. „Da hat es jetzt gut gepasst.“ Im Oktober steht für ihn die Reise zum Ironman nach Hawaii auf dem Programm.

Über eine persönliche Bestzeit freute sich Kerstin Geist, die den Halbmarathon in 1:33,41 Stunden absolvierte und damit zehn Minuten schneller war als bisher. „Ich habe heute Morgen bereits gemerkt, dass dies mein Tag ist“, meinte Geist. Und prompt gewann sie zum ersten Mal bei einer Laufveranstaltung. Ebenfalls mit einer persönlichen Bestleistung (1:34,01 Stunden) kam die Zweitplatzierte Tanja Schienagel ins Ziel. Maria Keilbach (1:34,27 Stunden) ist schon seit 13 Jahren beim ebm‑papst Marathon als Teilnehmerin mit dabei. Zum ersten Mal ging sie aber auf der Halbmarathon-Strecke an den Start. Bisher lief sie den Zehner.

Diesen gewann Heike Volkert in 41:56 Minuten vor Lilli Hütter (46:08 Minuten) und Carmen Ohr (46:51 Minuten). Deutlich enger ging es bei den Männern zu. Marius Gelbing (TSG Söflingen, 33:44 Minuten) setzte sich im Zielsprint gegen Steffen Burkert (33:34 Minuten) durch. Der Bad Mergentheimer Felix Esterl kam knapp eine Minute später ins Ziel. Und auch Gelbing will bei den Halbmarathon-Meisterschaften in Ulm an den Start gehen und sah den ebm‑papst Marathon als optimale Vorbereitung an. Beim Duo-Marathon waren Sara Stark/Thomas Graf vom TSV Talheim (2:53,02 Stunden) das schnellste Paar. Als erste Marathonläuferin überquerte Janine Rechel nach 3:41,11 Stunden das Ziel. Auch für sie war es der erste Sieg. „Es ist hier eine ganz tolle Veranstaltung. Das muss man schon sagen“, meinte sie.    

Zwischendurch durfte dann noch der Nachwuchs bei den Kinderläufen auf die Strecke, während in der Mittagszeit die Plätze auf der Festwiese beinahe voll besetzt waren. Den Abschluss machten schließlich die Handbiker und Inline-Skater.

Auch organisatorisch klappte die Zusammenarbeit mit dem neuen Ausrichter TSV Niedernhall, der die Veranstaltung vom PSV Hohenlohe übernommen hat, hervorragend. „Es ist so als würden wir bereits seit Jahren zusammenarbeiten“, meinte ebm‑papst-Marketingleiter Kai Halter. Und auch er zeigte sich mit dem Verlauf vollkommen zufrieden: „Bei mir ist die Vorfreude in komplette Freude gekippt.“

Schon am Samstag hatten rund 200 Nordic Walker über 7,5 und 12,5 Kilometer den 25. ebm‑papst Marathon eröffnet. Das gemeinschaftliche Laufen habe in den vergangenen beiden Jahren gefehlt, weil es durch die Corona-Pandemie einfach nicht möglich war, war von vielen Teilnehmern zu hören. „Das Zusammensein, die Unterhaltungen haben gefehlt“, meinte auch Peter Wunder aus Crailsheim. Er konnte allerdings wegen einer Verletzung selbst nicht mithalten. „Ich wollte aber dabei sein, um Freunde zu begrüßen“, meinte er. Mitgelaufen war dagegen Werner Mayer aus Ingolstadt. „Ich bin das erste Mal hier und muss sagen, es ist eine schöne Strecke“, meinte der deutsche und bayrische Meister. „Es sind zwar viele Höhenmeter, aber dafür auch viel Natur und ein guter Boden.“ Gefallen hat es auch Gwendolyn Langer aus Straubing, die als Erste nach 7,5 Kilometern wieder das Ziel erreichte. „Es war super. Die letzten Jahre waren mühsam, kräftezehrend. Umso schöner ist es, dass es wieder Veranstaltungen gibt. Die Strecke hier war abwechslungsreich und anspruchsvoller als gedacht.“ Am Sonntag war Langer zusammen mit Laura Schadow (3:03,01 Stunden) noch das schnellste Frauen-Paar beim Duo.

Perfekte Bedingungen hatte es für Julia Drexel aus Öhringen, die schon zum siebten Mal mitgelaufen war. Und auch für Mathias Zurmühl sei es ein „tolles Erlebnis“ gewesen.

Schließlich waren am Ende alle froh, dass nach den zwei Jahren Zwangspause das gemeinschaftliche Laufen wieder möglich war. Und so hoffen die Veranstalter von ebm‑papst und TSV Niedernhall, dass auch der nächste Marathon am 9./10. September 2023 erneut ohne Einschränkungen möglich ist. Die Planungen laufen jedenfalls bereits. 


Contact


Downloads